Gute Vorsätze für das neue Jahr? Mehr Sport machen. Mehr Zeit für die Familie haben. Weniger arbeiten. In den ersten Tagen des Jahres gelingt es uns. Dann fallen wir zurück in unsere Muster. Was können wir diesmal anders machen?

Jedes Jahr im Dezember arbeite ich mit meinem quartärlichen Review. Darin mache ich einen Rückblick aufs vergangene Jahr und einen Ausblick aufs kommende Jahr. Abschließend finde ich ein Wort, das mich durchs neue Jahr begleitet.

„Vorwort“ statt Vorsatz

Mein Wort fürs Jahr ist wie der Stern, unter dem mein Jahr steht. Es ist meine persönliche, knackige Überschrift für die kommenden Monate, das Thema für die nächsten 365 Tage. Das Wort richtet meinen Fokus, ist mein Leitgedanke, Wegweiser, roter Faden. Es ist der Ausgangspunkt der Mindmap für das kommende Jahr.

Es ist mein persönliches Motto, das Dach unter dem die nächsten 365 Tage vereint sind. Es ist meine leitende Stimme im Kopf, mein Kompass, mein Begleiter, mein Leitmotiv für das kommende Jahr.

Das Wort verkörpert meine Energie der nächsten Monate. Es beschreibt meine Haltung, mit der ich dem Leben begegnen werde.

Eins meiner Wörter aus den letzten Jahren war Resonanz. Um zu diesem Wort zu gelangen, habe ich länger in mich gespürt und meine Gedanken mehrere Tage wirken lassen. Dann tauchte das Wort vor mir auf und war stimmig. Da war ich mit dem Wort in Resonanz – und genau dieser Prozess des “Resonanz spürens”, “in Resonanz kommens” und “in Resonanz seins” war das Leitmotiv für eben jenes Jahr.

Wie Sie Ihr Wort fürs neue Jahr finden

Damit Sie Ihr Wort für Ihr Jahr finden, nehmen Sie sich Zeit. Lassen Sie sich durch die folgenden Fragen und Anregungen leiten.

1. Antworten aufkommen lassen

Die folgenden Fragen helfen Ihnen, Ihre Aufmerksamkeit so zu leiten, dass Ihnen die ersten passenden Wörter einfallen. Schauen Sie sich die Fragen an. Spüren Sie, welche Antworten in Ihnen aufkommen.

  • Welche meiner Erkenntnisse will ich im kommenden Jahr zum Leben erwecken?
  • Welche Sehnsucht, welchen Wunsch, welches Bedürfnis spüre ich?
  • Was ist mir für das kommende Jahr besonders wichtig?
  • Was will ich die kommenden Monate innerlich erleben?
  • In welchem Bereich meiner persönlichen Entwicklung will ich wachsen?
  • Wer will ich im kommenden Jahr sein?
  • Welche Ereignisse warten auf mich und in welcher Haltung will ich ihnen begegnen?

Diese Fragen bringen uns erste Assoziationen und Ideen. Im nächsten Schritt widmen Sie sich diesen genauer.

2. Meditation, Spaziergang und Ruhe

Lassen Sie Ihre Assoziationen und Ideen nun wirken. Dafür können Sie sich einige Minuten der Meditation widmen. Nutzen Sie dafür zum Beispiel meine Mini-Meditation-Anleitung.

Oder Sie machen einen kurzen, kühlenden Spaziergang, mit der Intention, Klarheit für das Wort zu bekommen.

Manchmal reicht es, ein paar Minuten in den Kamin oder in den Himmel zu schauen, um zur Ruhe zu kommen. Schließen Sie die Augen und nehmen Sie ein paar bewusste Atemzüge.

3. Auftauchende Wörter bewusst wahrnehmen

Es werden mehrere Wörter auftauchen, die Sie an sich vorbeiziehen lassen. Welche Wörter tauchen auf? Vielleicht sind es Wörter wie Liebe, Gemeinschaft, Mut, Ruhe, Frieden, Abenteuer, Freiheit, Vertrauen. Oder es beschreibt eine Handlung wie Schreiben, Befreien, Bewegen, Verzeihen oder ein Adjektiv wie großzügig, selbstbewusst, leicht, dankbar.

Wenn Sie von Ihrem mentalen oder physischen Spaziergang zurückgekehrt sind, notieren Sie die Wörter, die Ihnen eingefallen sind.

Nehmen Sie anschließend jedes Wort bewusst wahr: Welche Wörter scheinen gut zu passen? Schlagen Sie ein paar Definitionen nach, um in die Wörter tief einzutauchen. Vielleicht gibt es einen Überbegriff, der die Idee mehrerer Wörter zusammenfasst?

4. Wirken lassen und Vorfreude spüren

Wenn Sie ein Wort oder mehrere Wörter gefunden haben, die es zu sein scheinen, lassen Sie diese ein paar Stunden oder auch Tage wirken und reifen: Wie entwickelt sich meine Wahrnehmung zu den Wörtern? Kommt ein neues Wort hinzu?

Was passiert, wenn unser Wort klar ist? Es macht Klick. Es ist wie ein Einrasten, uns durchströmt ein Gefühl der Erleichterung, Wärme, Vorfreude und Inspiration. Wir haben unser Wort gefunden.

5. Was Sie jetzt mit Ihrem Wort machen

Gute Vorsätze fürs neue Jahr wort

Nun haben Sie Ihr Leitwort für das kommende Jahr gefunden. Es wird Ihnen bei Entscheidungen helfen, Sie in herausfordernden Situationen leiten und Sie dabei unterstützen, so zu sein, wie Sie sein wollen, und das zu tun, was Sie tun wollen.

Das Wort wird dabei nur so wirksam sein, wie Sie ihm den Raum dafür geben. Verankern Sie deshalb Ihr Wort. Dazu gebe ich Ihnen einige Ideen, aus denen Sie sich am besten ein oder zwei herauspicken.

Ins Wort spüren

Spüren Sie, wie es ist, wenn Sie dieses Wort annehmen und es zum Leitwort für das kommende Jahr wird. Stellen Sie sich folgende Fragen: Wie wird mein Jahr für mich werden? Was mache ich, was passiert um mich herum? Wie gehe ich mit den Dingen um, die passieren? Was höre ich? Wie fühlt es sich in meinem Körper an? Nehmen Sie sich Zeit und spüren Sie in diese Erfahrung.

Darüber schreiben

Nehmen Sie sich Ihr Journal und schreiben Sie Ihre Gedanken auf: Was bedeutet das Wort für mein kommendes Jahr? Wenn ich das Jahr in der Energie dieses Wortes lebe, wozu könnte das führen? Wer bin ich, wenn ich mein Wort lebe?

Mit Zielen verbinden

Wenn Sie sich bereits Ziele gesetzt haben, schauen Sie sich diese noch einmal an und fragen Sie sich: Wie gehören meine Ziele zu meinem Wort?

Wenn Sie noch keine Ziele fürs neue Jahr haben, können Sie nun aus Ihrem Wort Ihre Ziele ableiten: In welchem Lebensbereich spielt das Wort eine besondere Rolle? Was bedeutet dies für meine Zielsetzung?

Häufig ergibt sich ein spannender Zusammenhang zwischen unseren Zielen und unserem Wort. Stellen Sie sich folgende Frage: Wofür will ich meine Ziele erreichen? Dadurch erfahren Sie mehr über Ihr “Warum” – und dies kann mit Ihrem Wort für Ihr Jahr verbunden sein.

Ins quartärliche Review aufnehmen

Wenn Sie ein quartärliches Review machen, nehmen Sie dazu eine Frage auf. Vermerken Sie zum Beispiel in Ihrem Rückblick: Inwieweit erfüllte mein Wort im vergangenen Quartal seine Kraft? Und im Ausblick: Wie wird mein Wort im folgenden Quartal seine Wirkung entfalten?

In die Morgenroutine aufnehmen

Sie können Ihr Wort auch in Ihre Morgenroutine aufnehmen. Passende Rubriken, in die Sie Ihr Wort einfließen lassen können, sind “Affirmation und Visualisierung” und “Journaling und Tagebuch schreiben”. Vielleicht haben Sie auch eine Abendroutine, in die Sie Ihr Wort integrieren.

Im Journal visualisieren

Verzieren Sie zwei Seiten Ihres Journals mit einem großen Schriftzug Ihres Wortes. Lassen Sie Ihre Fantasie spielen, fügen Sie kleine Zeichnungen hinzu, ergänzen Sie passende Formulierungen oder lassen Sie das Wort einfach für sich sprechen. Kehren Sie zu diesen Seiten regelmäßig zurück und sinnieren Sie darüber.

In den Laptop tippen

Arbeiten Sie häufig am Laptop? Dann könnte es an der Zeit sein, ein neues Passwort einzurichten. Ergänzen Sie Ihr Wort der Sicherheit halber am besten um einige Zahlen und Symbole. Bei jedem Entsperren geben Sie nun Ihr Wort ein – und werden regelmäßig daran erinnert.

Aufs Smartphone bringen

Wenn Sie etwas Erfahrung mit dem Erstellen von Grafiken haben: Basteln Sie eine eigene Grafik für den Sperrbildschirm Ihres Smartphones, das Ihr Wort enthält. So haben Sie es immer im Blick – und Ihr Unbewusstes guckt ganz sicher mit.

Als Dekoration nutzen

Ob grafisch aufwändig gestaltet oder auf einfarbigem Hintergrund in Powerpoint mit groß gezogenen Lettern: Drucken Sie sich Ihr Wort für einen Fotorahmen aus – passt auf den Nachttisch oder auf den Schreibtisch.

Statt guter Vorsätze: ein Wort für das neue Jahr

Wie lautet Ihr Wort für das kommende Jahr? Wie geht es Ihnen damit, es gefunden zu haben? Was bedeutet Ihr Wort für Sie und Ihr kommendes Jahr?

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Vielleicht wollen Sie Ihr Wort auch bei sich behalten und es still seine Kraft entfalten lassen – wie geht es Ihnen damit, Ihr Wort gefunden zu haben?

Das stimmige Wort fürs neue Jahr zu finden ist ein spannender Startpunkt fürs Coaching. Denn in Ihrem Wort spiegelt sich vielleicht bereits ein wichtiger Schlüssel auf dem Weg zu Ihren Zielen!

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Christine Paulus Online Personal Business Coach Berlin

Christine Paulus

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Mein Name ist Christine Paulus. Ich bin Psychologin und zertifizierter Integraler Coach und Business Coach. Als langjährige Musikerin liebe ich es, meinen improvisatorischen Ansatz in meine Arbeit als Online Coach einfließen zu lassen!