Mit diesem Song im Kopf und in den Beinen rocken Sie jede Bühne

Christine Paulus Online Coaching Berlin Musik Song Stimmung Emotionen

Göttingen, Hamburg, diese Städte und alle dazwischen rasen am Fenster vorbei. Ich starre in die Landschaft und lausche in mich, wie sehr ich bei mir bin. Bekomme ich meine Gedanken und Gefühle überein, bin ich ––– “Entschuldigung?” „Ja, bitte?“, zupfe ich hektisch meine Ohrhörer aus den Muscheln. “Könnten Sie Ihre Musik bitte ein wenig leiser machen?”

Der ICE erstarrt. Die Musik. Leiser machen. Jeder hat. Die ganze Zeit. Gehört, was ich. „Selbstverständlich“, flöte ich. Hastig tippe ich das Minus auf meinem Smartphone. Allzu hastig, denn Udo Lindenberg verstummt gänzlich. Der ICE scheint sich wieder zu bewegen. Ich nicht.

Einzig meine Augen irren von links nach rechts, rechts nach links, bis sie sich schließlich schamvoll schließen. Ich hörte nur einen einzigen Song. Immer wieder. Seit gut anderthalb Stunden.

Meine Augen beginnen zu blinzeln. Tja nun. Bin ich nicht die einzige, die Lindenbergs → “Mein Ding” auf Dauer-Endlos-Wiederholung-Repeat gehört hat: “Und ich mach mein Ding, / Egal, was die andern sagen / Ich geh meinen Weg, / Ob grade ob schräg, das ist egal / Ich mach mein Ding”.

Der ICE brachte mich mal nach Hamburg, mal nach Göttingen. Dieser Song hingegen brachte mich zu mir. Führte mich in meine Energie, brachte mich zu der Entscheidung, motivierte mich für meinen Schritt in die Selbstständigkeit.

Das Pfeifen, das Gitarrensolo, der Rhythmus, die Melodie, der Text, die Umstände, unter denen ich den Song zum ersten Mal und später mehrfach hörte – alles führte dazu, dass dieser Song für mich repräsentierte, was für mich wichtig war. Er war ein musikalischer Begleiter in der Entscheidungsphase.

Unser musikalischer Begleiter wirkt

Ich nutze regelmäßig Musiktitel oder Playlists, um vor Workshops, Vorträgen oder anderen wichtigen Begegnungen und Aktivitäten in meine Energie zu kommen. Meine Energie, die vielleicht durch Aufregung, Zweifel, fehlende Konzentration oder Unsicherheit verdeckt würde. Ich locke sie hervor.

Am Ende dieses Beitrags lade ich Sie ein, Ihren eigenen Song zu finden. Ich bin gespannt, für welche Situation Sie Ihren musikalischen Begleiter suchen. Ich zeige Ihnen, wie Sie vorgehen – damit Sie mit Ihrem persönlichen Song in Kopf und Beinen jede Bühne rocken.

Angeregt durch einen Blog-Beitrag von Frau Professorin Jutta Heller, Wegbegleiterin für individuelle und organisationale Resilienz, teile ich mit Ihnen vorab meine persönliche Resilienz-Playlist. Resilienz beschreibt die Fähigkeit, mit den Widrigkeiten des Lebens gut umzugehen. Unterschiedliche Faktoren tragen dazu bei, zum Beispiel Optimismus, Selbstwirksamkeit und Netzwerkorientierung.

Für jeden dieser Faktoren habe ich meinen persönlichen Hit ausfindig gemacht, den ich gerne mit Ihnen teile. Der letzte Song ist für mich ein ganz besonderer.

Ich schaue positiv auf das Leben

Optimismus bedeutet, dass wir mit dem positiven Blick auf das Leben schauen. Für mich repräsentiert sich das zum Beispiel im Song “Walk of Life” von den Dire Straits. Die Dire Straits versorgen mich ohnehin oft mit guter Stimmung. Doch dieser Song hat im Speziellen einen Kniff.

Der Song erzählt von Johnny, der äußerst musikalisch ist: “He got the action, he got the motion / Oh yeah, the boy can play / Dedication, devotion”. Der folgende Vers verkörpert, was er mit seiner Musik in der Lage ist: Er schafft es, seine Zuhörer/innen aus dem Negativen herauszuholen und ins Positive zu führen: “Turning all the night time into the day”. Das illustriert, wozu die Musik, die Musiker/innen und ihre Songs in der Lage sind.

→ “Walk of Life” von den Dire Straits.

Diesen Song habe ich direkt in den Beinen: Ich will dazu tanzen! Musik bringt uns nicht nur emotional und manchmal mental in Bewegung, sondern auch körperlich – das ist eine wertvolle Ressource.

Übrigens: Alle Songs zum Nachhören finden Sie in der „Energy and Power Playlist“ auf meinem Youtube-Kanal. Ich werde die Playlist nach und nach ergänzen. Wenn Sie anregende Songs dafür haben, schreiben Sie mir.

Ich werde das schaffen

Selbstwirksamkeit bedeutet, zu erwarten, Situationen mit Hilfe der eigenen Ressourcen wirksam zu begegnen. “Eye of the Tiger” von Survivor spiegelt diese Erwartung für mich wider und aktiviert meine Willensstärke.

Der Song aktiviert und löst ein Gefühl von Selbstsicherheit und innerer Stärke aus: Es ist möglich, sich den Erfolg zu erarbeiten. Wichtig ist, sich nicht vom Erfolg blenden zu lassen – sondern den Fokus zu richten auf das, was zählt.

→ “Eye of the Tiger” von Survivor.

Nicht grundsätzlich ist der Songtext das Ausschlaggebende. Manchmal ist es die harmonische und rhythmische Gestaltung eines Songs, zum Beispiel bei →“Final Countdown” von Europe. Häufig wird das einprägsame Riff zu Beginn des Songs bei Sportevents gespielt. Auch er kann uns in die Gewinner-Mentalität führen.

Ich akzeptiere die Situation und mich

Akzeptanz bedeutet, das Unveränderbare im Leben anzunehmen, wie es ist. Das bezieht sich sowohl auf unsere Umwelt als auch auf uns selbst.

→ “I am what I am” von Gloria Gaynor spiegelt insbesondere den Aspekt der Selbstakzeptanz und Wertschätzung für uns selbst wider: “Life’s not worth a damn till you can shout out / I am what I am”. Die weiteren Lyrics sprechen für sich: “I am, I am, good / I am, I am, strong / I am, I am somebody / I am, I do belong / I am, I am, useful / I am, I am true / I am, I am worthy / I am as good as you”.

Ich übernehme die Verantwortung für mich

Eigenverantwortung beinhaltet, die Verantwortung für das eigene Verhalten zu übernehmen. Der Song “Don’t Stop Me Now” von Queen repräsentiert dies für mich. Wenn auch die Bedeutung des Songs darauf zurückzuführen ist, dass ein Mann eine in jeder erdenklichen Hinsicht wilde Party-Nacht verbringen will. Auch die Konsequenzen daraus, wird er zu tragen haben.

Im Vordergrund steht für mich, dass er seine Stimmung selbst bestimmt. Verantwortung dafür übernimmt, was er tut, dass er selbst entscheidet, wie sein Abend verläuft. Ohne sich von anderen beeinflussen zu lassen und indem er dabei manchen Menschen bewusst Grenzen setzt. Dies ist für mich auch eine wichtige Form der Eigenverantwortung: “If you wanna have a good time just give me a call / Don’t stop me now (‚Cause I’m having a good time) / Don’t stop me now (Yes I’m havin‘ a good time) / I don’t want to stop at all”

→ “Don’t Stop Me Now” von Queen

Ich arbeite auf mein Ziel hin

Zukunftsorientierung bedeutet, zu planen und zu handeln, um seine Ziele zu erreichen. “Wind of Change” von den Scorpions beschäftigt sich ursprünglich mit dem politischen Wandel in Europa und ist damit ein weiteres gutes Beispiel dafür, wie individuell die Musikauswahl ist. Jede/r findet seinen und ihren eigenen Song, der ausdrückt, was er ausdrücken soll.

Ich habe eine persönliche Verbindung zu dem Song, weil ich ihn in meinem Leben gehört habe, wenn sich positive Veränderungen angebahnt haben: “The future’s in the air / I can feel it everywhere / Blowing with the wind of change”. Der Song ist wie ein Anker und ermöglicht mir das Hinspüren in diese Veränderung. Ich erlebe bewusst, dass ich nun etwas verändern werde, was mich meinem Ziel näher bringt.

→ “Wind of Change” von den Scorpions

Ich finde Lösungen

Lösungsorientierung bedeutet, Wege zu finden, mit einer Situation umzugehen und neue Ideen und Alternativen zu entwickeln. “That’s Life” von Frank Sinatra verkörpert dies für mich.

Ich höre den Song mit einem Augenzwinkern, wenn es nicht so gelaufen ist, wie es hätte laufen können. In dem Moment ist es zwar unangenehm, doch ich werde Wege finden, damit umzugehen: “That’s life – that’s what people say / You’re riding high in April / Shot down in May / But I know I’m gonna change that tune”.

Resilienz bedeutet, sich aus jeder beliebigen Lage aufzurichten. Dieser Song fasst damit das Konzept der Resilienz hervorragend zusammen: “I’ve been a puppet, a pauper, a pirate / A poet, a pawn and a king / I’ve been up and down and over and out / And I know one thing / Each time I find myself flat on my face / I pick myself up and get back in the race”.

→ „That’s Life“ von Frank Sinatra

Ich bewirke mehr im Wir

Netzwerkorientierung bedeutet, die eigenen Beziehungen zu pflegen und sich Unterstützung zu holen. Dabei wirkt die Vorstellung, dass wir gemeinsam mehr bewirken als allein.

Dieser Song bringt mich momentan nah an das, was mich mit Coaching und dem, was für mich dazugehört, verbindet. Er ist Ausdruck dessen, dass ich meinen Beitrag in der Welt leiste – gemeinsam mit meinen Klient/innen, gemeinsam mit meinen Kollegin/nnen, gemeinsam mit Menschen, die die Welt durch ihren Beitrag ein Stück besser machen.

Die Orientierung am Netzwerk bedeutet nicht nur Nehmen, sondern auch Geben. Ein gemeinsames Geben und Nehmen, ein gemeinsames Schaffen und Entwickeln. Er ist für mich verbunden mit meinem Sinn und “Wofür”. Der Song schafft die spannende Verbindung der beiden Polaritäten Ich und Wir oder Ego und Community.

Ein Auszug von den Lyrics: “I was here, I lived, I loved, I was here / I did, I’ve done, everything that I wanted / And it was more than I thought it would be / I will leave my mark so everyone will know, I was here / I wanna say I lived each day, until I died / You know that I, been something in, somebody’s life / The hearts I have touched / Will be the proof that I leave / That I made a difference / And this world will see / I was here (…)”

→ “I Was Here” von Beyoncé mit einer eindrucksvollen Performance bei der United Nations General Assembly, die keiner weiteren Worte braucht.

So nutzen Sie Ihren eigenen Song

Es wäre zu einfach, könnten Sie ungehört einen der oberen Songs wählen und er funktionierte umgehend für Sie. Könnte passieren, muss aber nicht. Deshalb finden Sie nun Ihren eigenen Song, der für Sie wirkt.

Zunächst zeige ich Ihnen, wie Sie vorgehen können, wenn Sie bereits ein paar passende Musikstücke im Ohr haben, die Sie “in Stimmung” bringen. Anschließend zeige ich Ihnen, wie Sie Ihren Song finden, wenn Sie noch keine passende Idee haben.

Fügen Sie Ihren Song einer eigenen Playlist hinzu

Kennen Sie bereit einen bestimmten Song, mit dem Sie sich zuverlässig in eine bestimmte Stimmung versetzen? Der Ihnen besonders gut tun?

Immer wenn Sie diesen einen Song hören, versetzen Sie sich damit in eine unbeschwerte Urlaubsstimmung? Oder es gibt ein Musikstück, dass Sie auf besondere Weise beruhigt und Ihnen das Gefühl vermittelt, dass alles in Ordnung ist? Oder ein Song, der Sie mit Energie und Power versorgt und Ihnen unmittelbar Selbstbewusstsein schenkt?

Machen Sie sich diese Wirkung zunutze. Legen Sie sich eine Playlist an. Fügen Sie die Songs hinzu, die Ihnen gut tun. Starten Sie den Song aus Ihrer Playlist, sobald Sie Ihren ganz persönlichen “Boost” brauchen.

Finden Sie Ihre Botschaft, Ihre Bühne – und Ihren Song

Sie haben zwar ein bestimmtes Anliegen, dafür aber noch nicht den passenden Song? Diese vier Schritte helfen Ihnen:

1. Meine Botschaft entwickeln

Entwickeln Sie die Botschaft, die Ihr Song ausdrücken sollte. Sie haben oben einige Botschaften beispielhaft gelesen: “Ich finde Lösungen”, “Ich akzeptiere die Situation und mich” oder “Ich werde das schaffen”. Welche Botschaft ist Ihnen wichtig? Welche Nachricht wollen Sie verkörpern?

Vielleicht wollen Sie mehr Ruhe und Ausgeglichenheit spüren. In Verbindung mit der eigenen Verletzlichkeit kommen. Das Gefühl von Vergebung spüren. Fröhlichkeit und Ausgelassenheit. Das Gefühl von Klarheit, Konzentration und Fokus. Stärke, Kraft, Siegesgewissheit. Was ist es? Wie würde dies in einer Botschaft lauten? Notieren Sie sich diese.

2. Meine Bühne benennen

In welchen Situationen, auf welchen Bühnen soll der Song Sie begleiten? Immer und zu jeder Tages- und Nachtzeit? Bei speziellen Auftritten oder im Kontakt mit bestimmten Personen?

3. Meinen Song finden

Welche Stilrichtung passt zu Ihrer Nachricht? Vielleicht ist es ein rockiger Song. Oder einer aus dem Salsa. Aus dem Reggea. Ska. Ein deutscher Schlager. Ein Pop-Song. Oder aus der Klassik, aus dem Jazz.

Welchen Lieblingsinterpreten oder -interpretin haben Sie? Vielleicht passt von ihm oder ihr ein Song. Vielleicht ist Ihnen in der Zwischenzeit beim Lesen doch schon ein Song eingefallen, der Ihre Botschaft gut verkörpert?

Nutzen Sie die Playlist-Funktionen auf Youtube, Spotify oder Ihrem Lieblings-Streaming-Dienst um einen passenden Song zu finden. Allein die Suche und das Anhören zahlreicher Songs kann Sie anregen.

4. Mit meinem Song üben

Fügen Sie Ihren Song einer eigenen Playlist hinzu. Beobachten Sie, in welchen Momenten Sie ohnehin in der gewünschten Stimmung sind, und spielen Sie aktiv diesen Song ab. Vielleicht bemerken Sie bald, wie der Song mehr und mehr wie von selbst in Ihnen das gewünschte innere Erleben auslöst.

Dann probieren Sie Ihren Song vor leichten Situationen aus. Leicht bedeutet, dass Sie ziemlich sicher sind, dass der Song die gewünschte Wirkung entfalten wird: Machen Sie den Song an und spüren Sie, wie er wirkt. Nach und nach wenden Sie den Song auch bei schwierigeren Situationen an.

Das Leben rocken: Genau Ihr Song!

Musik bewegt uns, berührt uns, bringt uns innerlich und äußerlich in Bewegung.  Mit Ihrem ganz persönlichen Song im Kopf und in den Beinen rocken Sie die Bühne.

In diesem Video fasse ich Ihnen diese Übung, dieses musikalische Experiment, noch einmal zusammen:

Mit welchem Song rocken Sie Ihr Leben gerade? Teilen Sie es gern! Taggen Sie dabei meinen Account, damit ich Ihren Post sehe: Auf Instagram taggen Sie mich mit @ChristinePaulus.de, auf Facebook ebenfalls mit @ChristinePaulus.de und auf Twitter mit @PaulusChristine.

Oder Sie schreiben mir, wie gewohnt, eine Mail an Mail@ChristinePaulus.de. Ich bin gespannt auf Ihre Botschaften, Bühnen und Songs.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Explorieren. Gerne arbeiten wir mit Ihrer gefundenen Botschaft und Bühne wie auch Ihrem Song in Ihrem Coaching gemeinsam weiter. Denn Ihr Song ist erst der Anfang Ihrer neuen Reise.

Weitere Impulse aus dem Coaching für Sie

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